Die Zuschauer im Batenbrocker Volkspark rieben sich verwundert die Augen. Während man in der ersten Halbzeit eine richtig starke Leistung der Batenbrocker sah mit einer verdienten Halbzeitführung, musste man sich über eine desolate letzte halben Stunde wundern. Gegen TuS Buschhausen musste man sich nach einer 3:0-Führung noch mit einem 3:3 begnügen und hatte dabei sogar Glück, am Ende nicht noch verloren zu haben.
Zu allem Überfluss sah Pascal Kaluza in der Schlussminute noch zurecht die rote Karte und vergrößert damit die Batenbrocker Personalprobleme. Übermotiviert und gefrustet foulte er einen Buschhausener in Höhe der Mittellinie.
Wieder musste Trainer Jens Spiller auf einige Akteure verzichten. Neben den Verletzten Parisis, Lepori, Kovac, musste Spiller auch noch auf Bolat, Droste und Amjahad verzichten. Er selbst stand gesperrt ebenfalls nicht zur Verfügung. So bekamen wieder reihenweise Spieler aus der zweiten und dritten Mannschaft Einsatzzeiten. Von Beginn aber schien die Elf vom Volkspark gewillt zu sein, die drei Punkte zu sichern, in der ersten Halbzeit ging es fast nur in eine Richtung. Nach wenigen Minuten scheiterte Pascal Kaluza bereits mit einem Lupfer. Nach vierzehn Minuten lief es besser. Kaluza legte ab auf Dominik Kroese, der mit einem satten Rechtsschuss ins untere rechte Eck traf. Und die Batenbrocker wollten mehr. Dominik Steuper setzte sich über die Außen prima durch und flankte flach und hart in den Strafraum. Wieder war Kroese mit Direktabnahme und seinem zwölften Saisontreffer erfolgreich. Das 3:0 ließ auch nicht lange auf sich warten. Kroese dribbelte drei Gegenspieler aus und passte auf Kaluza, der gekonnt vollendete. In der Folge wurden noch einige gute Möglichkeiten vergeben um den Deckel bereits in der ersten Halbzeit auf diese Partie zu machen. Doch sowohl Kroese als auch Florian Bendorf scheiterten ganz allein vor dem Gäste-Keeper. So ging es dennoch mit einer beruhigenden 3:0-Führung in die Halbzeit.
Vielleicht zu beruhigend. Die nächste Viertelstunde passierte nichts, doch die Gangart der Buschhausener wurde ruppiger. Mit vielen harten Aktionen wiesen sie nach und nach die Batenbrocker in die Schranken und diese ließen sich zunehmend den Schneid abkaufen. Nachdem Lagogiannis, über dem im Mittelfeld heute so gut wie alles lief, zum wiederholten Male gefoult wurde, bekam er wegen Meckerns die gelbe Karte. Nach einer Stunde nahm ihn Spiller vom Platz. Vielleicht eine der beiden Schlüsselszenen. Denn danach sollte gar nichts mehr für die Pottler nach vorne gehen. "Ich hatte Angst, dass er sich die Ampelkarte abholt, deshalb habe ich ihn vom Platz genommen", so Spiller. Lagogiannis war keine vier Minuten vom Platz, da versuchte sich Jens Theligmann im eigenen Strafraum mit einer Wrestlingeinlage. Folgerichtig gab es Strafstoß für die Gäste, den die Buschhausener auch sicher verwandelten. "Das war richtig dumm, zumal der gegnerische Stürmer mit dem Rücken vor dem Tor stand und Kalle gerade zur Unterstützung kam", ärgerte sich Spiller. Das war sicherlich der zweite Knackpunkt in dem Spiel. Denn nun witterten die Gäste Morgenluft und zeigten eine tolle Moral. Fünf Minuten später rettete Kalinasch prächtig, Konarski später mit einem tollen Reflex auf der Linie. Doch nach der nächsten Ecke traf TuS dann sogar zum 3:2-Anschluss und nun sollte sich ein Enbahnstraßenfußball in Richtung des Tores von Gerrit Kalinasch entwickeln. In der 78. Minute war es dann soweit. Per Kopf traf Buschhausen zum Ausgleich und das mittlerweile hochverdient. Die Batenbrocker hatten so gut wie gar nichts mehr dagegenzusetzen, so extrem ist das Spiel gekippt. So musste man noch einen Pfostenschuss und zehn Minuten plus sechs Minuten Nachspielzeit überstehen, um zumindest den Punkt zu retten. In der Nachspielzeit sah dann Kaluza dann die rote Karte. "Wir dürfen uns hier nicht so die Butter vom Brot nehmen lassen. Für einige war das Spiel nach dem 3:0 wohl schon gewonnen. Es bleibt dabei, die Unentschieden bringen uns nicht wirklich weiter. Und die rote Karte für Kalle schmerzt, zumal die Formkurve von ihm gerade stark nach oben gestiegen ist", resümierte Jens Spiller, der in der kommenden Woche selbst wieder ran darf. "Es ist natürlich gefühlt wie eine Niederlage, aber wir hatten am Ende richtig Glück noch den einen Punkt mitzunehmen. Bei allem muss man aber Buschhausen auch mal ein Kompliment aussprechen. Die Jungs haben nie den Kopf hängen lassen und eine tolle Moral gezeigt", so Vorsitzender Daniele Lepori.
BRK: Kalinasch, Rhode, Konarski, Theligmann (G) (70. Kubitza), Sommerfeld, Lagogiannis (G) (60. Knoche), Steuper, Balgar, Bendorf (87. Seb.Droste), Kroese, Kaluza.
Tore: 1:0 Kroese (Kaluza/14.), 2:0 Kroese (Steuper/25.), 3:0 Kaluza (Kroese/35.), 3:1 (64./FE), 3:2 (69.), 3:3 (78.).
Besondere Vorkommnisse: rote Karte Pascal Kaluza (BRK/90.+4)
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