Es hieß Tabellenzweiter gegen Tabellenführer am vergangenen Sonntag, jedoch zeigte nur eine Mannschaft, warum sie dort oben steht. Mit 0:4 ging die Ohm-/Heinz-Elf bei Adler Oberhausen II baden, wobei man sich nicht als Team präsentierte.
Von Kevin Mader
Adler Oberhausen II - BRK II 4:0 (2:0)
Es stand Spitzenspiel drauf, jedoch steckte aus BRK-Sicht nicht wirklich Spitzenspiel drin. Von Beginn an, war Adler bissiger in den Zweikämpfen, zeigte den größeren Willen das Spiel zu gewinnen und vor allem hatte man einen Plan, wie man dies umsetzen wollte - als Team. Dies ließen die Batenbrocker RK vermissen. Zuwenig Laufbereitschaft, zögerliches Verhalten in den Zweikämpfen, dazu ein rabenschwarzer Tag von Defensivspezialist Alex Kubitza und natürlich pausenloses Gemecker sind die Hauptgründe, warum man die erste Niederlage der Saison hinnehmen musste.
Dabei verlief der Start noch ganz annehmbar, weil man von Anfang an, das Feld überlassen bekommen hat und sich Adler nur aufs kontern mit langen Bällen aus der Abwehr auf den einzigen Stürmer konzentrierte. So konnte man die in den ersten 15 Minuten noch kontrollieren bzw. den Stürmer teils ins Abseits stellen, jedoch merkten die Adleraner mit zunehmender Spieldauer, dass die Schwachstelle an diesem Sonntag Alex Kubitza hieß, der sich mit das ein oder andere Mal so stark verschätzte, dass sein Gegenspieler immer wieder zum Abschluss kam.
Der erste Aufreger der Partie fand im 16er der Gastgeber statt, als Kapitän Fabian Rothenbücher nach einem vermeintlichen Foul genau wie alle anderen Akteure auch vergeblich auf den Elfmeterpfiff wartete. Den ersten ernstzunehmenden Torschuss hatten allerdings die Gastgeber. Nach einer Ecke tupft der Ball zweimal im Strafraum der Batenbrocker RK auf, bevor er nach einem Kopfball des bulligen Stürmers ans Aluminium des Gehäuses des BRK bugsiert wurde.
Die Führung gelang den Hausherren dann in der 19. Spielminute, nachdem Kai-Willi Willert eine Minute zuvor noch am bärenstarken Keeper gescheitert war, konterte Adler und nutzte die in der ersten Halbzeit teilweise extrem schwache Rückwärtsbewegung des BRK aus.
Nur zehn Minuten später hieß es dann 2:0, nachdem Kubitza wieder einen dieser langen Bälle unterlief bedankte sich der Stürmer der Gastgeber und überlupfte den herauseilenden Marius Hampel, der heute wieder einmal stark aufgelegt war.
Nach diesem zweiten Erfolg der Adleraner wachten die Mannen der Zweiten auf und kamen vorne selbst zweimal gefährlich zum Abschluss. Der Kopfball von Fabian Rothenbücher hatte einen ordentlichen Zug, landete jedoch knapp neben dem Tor, ein Schuss aus der zweiten Reihe kurz vor der Halbzeit von Veli Ötgüc konnte der Keeper stark parieren. Danach war dann Pause.
Mit Beginn der zweiten Halbzeit wechselten die Gäste ihr System - aus dem 4-4-2, welches bisher so erfolgreich war, wurde von nun an ein 3-5-2, mit dem Versuch offensiv mehr zu kreieren, bei dem Platz, der ihnen im Mittelfeld geboten wurde. Jedoch ging dieser Schachzug überhaupt nicht auf. Die Ideenlosigkeit war der Zweiten anzumerken, es wurde Planlos nach vorne gespielt und mit zunehmender Spieldauer wirkten sie immer verzweifelter. Aufbauende Worte nach missglückten Aktionen waren kaum mehr zu vernehmen, stattdessen wurde nur noch gemeckert und auf anderen Spieler rumgehackt, damit man sich bloß nicht mit seiner eigenen Leistung beschäftigen musste.
Die 65. Minute hätte der Zweiten nochmal Hoffnung geben können, da alle Akteure auf den Elfmeterpfiff des Schiedsrichters warteten. Dieser Pfiff auch, allerdings entschied er nicht auf Elfmeter sondern verlegte das Foul, welches deutlich im Strafraum der Gastgeber stattfand, kurzerhand nach außerhalb, sodass es nur Freistoß gab, welcher kläglich vergeben wurde.
In der 70. Spielminute wurde dann hinten die Ordnung komplett aufgelöst, als der Spielertrainer Stefan Heinz durch Andre Sagawe ersetzt wurde und man von nun an Mann gegen Mann spielen wollte und musste.
Eben jener Sagawe bereitete den vermeintlichen Anschlusstreffer durch Flo Bendorf vor, jedoch erkannte der Schiedsrichter ihm nicht die Gültigkeit an, da er eine Abseitsposition bei dem Pass auf Sagawe gesehen haben möchte - diese hatte er aber exklusiv. In der letzten Viertelstunde konnte sich Marius Hampel noch ein paar mal auszeichnen, als er in zwei 1 gegen 1 Situationen glänzend parieren konnte.
Jedoch wurde die Entscheidung nur verschoben, da die Hausherren die Räume, die sich ihnen nun natürlich boten, kurz vor Schluss dann doch nutzten und das Ergebnis erst auf 3:0, in der Nachspielzeit dann auch noch auf 4:0 stellten, welches der Endstand sein sollte.
Das Ergebnis fällt zu hoch aus, da die Oberhausener nicht mal annähernd so überlegen waren, jedoch waren sie im Gegensatz zu den Batenbrocker RK eiskalt vor dem Gehäuse und nutzten von 6 Chancen 4. So gewinnt man Spitzenspiele und der BRK zahlte Lehrgeld. Am nächsten Mittwoch hat man aber schon die Chance zu zeigen, dass man aus diesem Spiel gelernt hat, da das nächsten Spitzenspiel ansteht, wenn der PSV Oberhausen zu Gast im Volkspark sein wird.
Trotz der Niederlage ist man weiterhin Tabellenführer, allerdings hat man auch noch ein Spiel mehr auf dem Konto als die Konkurrenz, sodass man sich nun keinen Ausrutscher mehr erlauben darf, will man weiter dort oben stehen.
BRK: Hampel - Ötgüc (46. Volmer), Kubitza, Heinz (70. Sagawe), Metzler - Hockertz, Neumann (56. Boes), Rothenbücher, Balgar - Bendorf, Willert
Tore: 1:0 (19.), 2:0 (29.), 3:0 (86.), 4:0 (93.)
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