Heimpleite mit fadem Beigeschmack

Eine bittere Niederlage musste die dritte BRK-Mannschaft am Sonntag im Heimspiel gegen den nun die Gruppe anführenden PSV Oberhausen IV einstecken. Dabei spielte man die wahrscheinlich beste erste Halbzeit der Saison, ließ aber eine konsequente Chancenauswertung vermissen. Die Geschehnisse der zweiten Halbzeit glichen eher einer Comedy-Veranstaltung, mit dem als „Schiedsrichter“ aushelfenden Gästebetreuer in der Hauptrolle.

 


Kay Dopatka aus den Alten Herren half im Tor aus und zeigte was er drauf hat.
Kay Dopatka aus den Alten Herren half im Tor aus und zeigte was er drauf hat.

Nach dem deutlichen Erfolg der Vorwoche stellte das Trainergespann Klaus/Skowranek gegen die Oberhausener Gäste auf drei Positionen um, da der in der Babypause verweilende Daniele Lepori (jetzt auch mit Emilio Lepori) nicht zur Verfügung stand und der Schalker Ultra Jacobs sich lieber in die Darmstadt-Fankurve begab. Dafür rückte Skowranek auf den Libero-Posten, Mario Lepori in die Zentrale. Kay Dopatka, eigentlich Altherrenspieler, half als Torwart für den verletzten Theligmann aus.

Die Batenbrocker gingen in Erwartung von spielstarken Gästen mit einer defensiven Ausrichtung in die Partie, mit Knoche hinter der Viererkette im Mittelfeld und nur einer echten Spitze. Nach unruhigen Anfangsminuten fand man aber schnell selbst ins Spiel und konnte sich bereits in der ersten Viertelstunde zahlreiche Chancen erarbeiten. Prien vergab per Kopf nach einem Freistoß und einer Ecke, Steuper und Lepori platzierten ihre Schüsse nicht genau genug. Die Gäste kamen hauptsächlich mit Fernschüssen zum Abschluss, die durch den sicheren Dopatka aber entschärft werden konnten. Auch bei der gefährlichsten Gästeaktion, einem strammen Schuss aus spitzem Winkel, hatte er keine Probleme. Nach einer überragenden Einzelaktion von Knoche hatte Steuper die bis dato größte Einschussmöglichkeit, setzte den Versuch aus 15m allerdings neben das Tor. Nach einer knappen halben Stunde dann die Riesenchance zur Führung für BRK, als Mario Lepori im Sechzehner von den Beinen geholt wurde, Knoche aber mit dem fälligen Elfer am Torwart scheiterte. Weiter machten die Batenbrocker, heute insbesondere über ein starkes Mittelfeldzentrum, das Spiel. Fünf Minuten vor der Pause sorgte dann Steuper mit einem Traumtor für die völlig verdiente Führung, als er eine Kopfballabwehr nach Ecke abfing und den Ball sehenswert in den Giebel beförderte. Nach einigen Standards für den PSV ging es mit dem 1:0 auch in die Pause.


Drückt ab sofort bei der EM Italien nicht mehr die Daumen: Mario Lepori.
Drückt ab sofort bei der EM Italien nicht mehr die Daumen: Mario Lepori.

In der Halbzeitansprache zeigte sich das Trainergespann zufrieden mit der Leistung bis dahin, warnte allerdings nach den Erfahrungen der Vorwochen, als man zweimal mit dem Schlusspfiff den Ausgleich kassiert hatte, vor dem allzu knappen Ergebnis. Skowranek wies auch darauf hin, dass nun vom pfeifenden Betreuer in kniffligen Szenen natürlicherweise das ein oder andere Mal zu Gunsten der Gäste entschieden werden würde und dass man trotzdem Ruhe bewahren und sich auf das eigene Spiel besinnen sollte. Auf das, was dann in Halbzeit Zwei passierte, konnte aber auch er nicht vorbereiten.

Die Gäste gingen nun aggressiver zu Werke und begünstigt dadurch, dass heute keine Karten verteilt wurden, konnten sie sich grade im Mittelfeld immer wieder taktische Fouls leisten, um Konter der Batenbrocker zu unterbinden. Zudem kamen zahlreiche unverständliche Entscheidungen, mehrfach wurden klare Einwürfe für den PSV gegeben, obwohl Klärungsversuche der eigenen Mannschaft im Aus landeten, ohne dass ein Batenbrocker auch nur in der Nähe gewesen wäre. Die allgemeine Gemütslage auf dem Feld kochte so langsam hoch, die Pottler standen zudem tiefer und mussten sich immer mehr Standards erwehren. Selten allerdings kam es zu richtig gefährlichen Aktionen, der starke Keeper Dopatka und die Verteidigung blieben zumeist sicher. Die Zweikämpfe wurden härter und es gab unzählige Nickligkeiten, für das Highlight hierbei sorgte der eingewechselte Spielertrainer der Gäste selbst, als er sich zu einer Tätlichkeit gegen Kevin Klaus hinreißen ließ, welche selbstverständlich ungeahndet blieb. Torwart Dopatka verlor hierauf kurzzeitig sein sonniges Gemüt und kommentierte die Schiedsrichterleistung entsprechend. Die Batenbrocker kamen nun nicht mehr richtig in das unruhige Spiel, Konterchancen gab es selten und wenn, wurden sie durch Trikotziehen oder Foulspiele unterbunden. Der Ausgleich der Gäste fiel dann mehr als unglücklich, als Ratmer im eigenen Strafraum einen eigentlich abgefangenen Ball quer zum Gästestürmer leitete, der sich mit dem Ausgleich bedankte. Weiterhin blieb es hitzig, selbst dem ausgewechselten Skowranek ging aufgrund der Leistung der Pfeife das ein oder andere Mal die Hutschnur hoch („…und wenn du den Trainer von der Seitenlinie schreien hörst, dann weißt du, dass irgendwas RICHTIG gegen dich läuft!“, so Kapitän Jimenez nach dem Spiel mit Blick auf die ansonsten skripnikhafte Ruhe des Coaches). Aber es sollte noch schlimmer kommen, denn nach einer PSV-Ecke rutschte der Ball über die Schädel von Freund und Feind, die abgefälschte Kugel traf Knoche unglücklich am Rücken und gelangte von da aus unhaltbar ins Netz. In den letzten zehn Minuten machten die Batenbrocker dann noch einmal auf, konnten sich aber keine klaren Chancen mehr herausspielen.

„Heute haben wir ein Spiel verloren, in dem der Gegner eigentlich keine echte Torchance hatte. Klar läuft das ganze Spiel anders, wenn wir unsere Chancen besser nutzen und schon nach der ersten Halbzeit höher führen, aber für das, was in der zweiten Halbzeit passiert ist, fehlen mir eigentlich die Worte. Da werden einem einfach auch die Möglichkeiten genommen, das Ding hier mit spielerischen Mitteln zu gewinnen. Ich kann der Mannschaft keinen Vorwurf machen.“ so Skowranek nach dem Abpfiff. Auch sein Trainerkollege Klaus pflichtete ihm bei: „Ich hab ja schon viel erlebt, aber das heute hatte mit Fairness und Sportlichkeit wenig zu tun. Ich möchte ein Spiel nicht so gewinnen wie heute PSV.“ Nach sieben Partien in einer bärenstarken C-Liga-Gruppe stehen nun erst elf Punkte auf der Habenseite der Dritten. „Das könnten 21 sein, oder auch erst sieben. Im Moment läuft viel gegen uns, obwohl wir eigentlich erstaunlich wenig falsch machen. Und eigentlich trifft man in jeder Partie auf einen Gegner auf Augenhöhe! Ich bin aber weiterhin überzeugt, dass wir unser Saisonziel, Platz 5, erreichen können“, so Stürmer Prien. Der nächste dicke Brocken folgt schon am nächsten Sonntag, wenn der noch ungeschlagene Aufstiegsfavorit Sterkrade-Nord III zu Gast ist. Anstoß im Volkspark ist um 13 Uhr.


BRK: Dopatka – Skowranek (65. Brink), Sapountzoglou (70. Wille), K. Klaus – Knoche, Ratmer, M. Lepori (83. Poppek), Meyer, Jimenez Velasco – Steuper - Prien

Tore: 1:0 Steuper (39.), 1:1 (75.), 1:2 Eigentor Knoche (80.)

Gelb: -


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