1. Mannschaft geht in Holten unter

„Das ist ein Albtraum, ich hoffe, dass ich gleich wachwerde“, war Murat Memisoglu nach der 1:6-Niederlage der Batenbrocker RK bei GW Holten fassungslos und wähnte sich im falschen Film. Bekamen die Batenbrocker in zuvor 16 Spielen nur 15 Gegentore, waren es in Holten gleich sechs am Stück.


Kreisliga B - 28. Februar

GW Holten - Batenbrocker RK 6:1 (3:0)

„Wir waren die klar bessere Mannschaft und haben auch in der Höhe verdient gewonnen, eventuell hätte es sogar noch höher ausgehen können“, resümierte Jörg Hetkamp, Trainer der Grün-Weißen und er hatte mit seiner Einschätzung Recht.

 

„Ich habe das Spiel der Batenbrocker am Mittwoch gesehen und dementsprechend habe ich meine Jungs vor dem Spiel heiß gemacht“, erklärte Jörg Hetkamp die Motivation seiner Mannschaft, die vom Anpfiff weg deutlich engagierter zu Werke ging als die Gäste aus Batenbrock. Die Grün-Weißen legten dabei aber auch viel Wert auf eine körperbetonte Spielweise, wodurch sie den Batenbrockern den Schneid abkauften. Die erste große Torchance gab es in der 14. Minute als Sven Lotz die Führung auf dem Fuß hatte, doch den Ball nicht richtig traf. Doch nur sechs Minuten später sollten die Grün-Weißen jubeln können. Simon Wolff fasste sich aus rund 20 Metern ein Herz und hämmerte den Ball zum 1:0 für die Gastgeber in die Maschen. Nur sieben Minuten später erhöhten die Hausherren mit ihrer dritten Torchance auf 2:0 – Sven Lotz war der Torschütze. Wie schon in der Anfangsphase war auch der Rest der ersten Halbzeit von vielen Foulspielen geprägt, die auf Seiten der Batenbrocker sofort mit dem gelben Karton geahndet wurde, auf der Seite der Gastgeber indes kamen Hetkamps Schützlinge oftmals mit einer Ermahnung davon, wodurch sich die Gäste ein wenig benachteiligt fühlten. Kurz vor dem Pausentee wurde die Partie auch farbenfroher: Batenbrocks Mert Kara sah nach einer Beleidigung die Rote Karte – eine unverhältnismäßig harte Strafe, denn bereits nach zehn Minuten sah Holtens Marcel Verschoth für eine Beleidigung des Batenbrocker Trainers nur Gelb. „Man hätte da nicht Rot geben müssen“, sagte auch Jörg Hetkamp. Als ob die Rote Karte nicht schon Strafe genug wäre, mussten die Gäste nur eine Minute später das vorentscheidende 0:3 hinnehmen. Marco Jurga traf mit einem Tor der Marke ‚Sonntagsschnuss‘ zum 3:0, was zugleich den Halbzeitstand darstellte.

Sah die Rote Karte: Mert Kara.
Sah die Rote Karte: Mert Kara.

Im zweiten Spielabschnitt versuchten die Batenbrocker, die im ersten Spielabschnitt nur bei einem von Marvin Polak getretenen Freistoß wirkliche Offensivgefahr ausstrahlten, auch trotz der Unterzahlsituation nach vorne zu spielen, doch spätestens mit dem 4:0 durch Marcel Verschoth in der 55. Minute war die sprichwörtliche Messe gelesen. Die Batenbrocker gaben sich zwar nicht auf, doch zwingende Torchancen konnten nicht erspielt werden. Stattdessen boten sich den Holtenern oftmals Räume um das Ergebnis deutlicher höher zu gestalten. Doch oftmals fehlte die letzte Konsequenz oder man scheiterte an Robin Göbler im BRK-Gehäuse. In dieser hitzigen Atmosphäre gab es eine Situation in der Batenbrocks Marvin Polak Kopf an Kopf mit einem Holtener Spieler stand und Jörg Hetkamp eine Kopfstoß-Bewegung vernommen hat – das hätte dann die Rote Karte zur Folge gehabt. Doch der Schiedsrichter entschied sich auf einen weiteren Platzverweis zu verzichten. Nur wenig später gab es die nächste strittige Szene: Holtens Torhüter Daniel Schubert trat mit dem Ball in der Hand den mit aufgerückten Robin Müller mit gestrecktem Bein – während die Batenbrocker Bank einen Platzverweis forderte, gab es stattdessen Hochball – für Robin Müller ging es nach diesem Tritt nicht mehr weiter. In der Schlussphase konnten die Hausherren noch zwei Möglichkeiten nutzen: Erst traf Sven Lotz (Foto) per Kopf zum 5:0, ehe der eingewechselte Pascal Kersting, der bereits zuvor für die eigene Reserve spielte, das halbe Dutzend vollmachte. Den Schlusspunkte dieser Partie setzten die Gäste, die in Form von Ufuk Ergün nach Vorarbeit von Kevin Balgar den 1:6-Endstand erzielten.

 

„Wir hatten heute einige Ausfälle, so dass ich mehr als zufrieden mit dem Spiel bin“, freute sich Jörg Hetkamp, der allerdings auch „mehr vom Gegner erwartet hat“. „Den Zug zum Tor und das direkte Spiel hatte Batenbrock heute nicht, was sie noch am Mittwoch hatten.“ Durch den heutigen Kantersieg verblieben die Holtener zwar auf dem fünften Tabellenplatz, konnten allerdings den Abstand zu den Batenbrockern auf fünf Zähler verkürzen. „Heute war keiner mit Normalform dabei. Der Schiedsrichter hat heute dann auch seinen Teil beigetragen. Unser Spieler bekommt Rot, der Holtener Spieler, der uns Trainer beleidigt hat, hat nur Gelb bekommen. Aber wir wollen nicht die Schuld beim Schiedsrichter suchen“, war BRK-Trainer Murat Memisoglu bedient. „Die Einstellung heute war katastrophal. Wir waren zu sehr mit dem eigenen Mitspieler als mit dem Spiel an sich beschäftigt“, fügte Michael Goldberg hinzu. Durch die heutige vierte Saisonniederlage dürften die Batenbrocker RK die letzten kleinen Aufstiegschancen ad acta legen – der Rückstand auf die SF Königshardt II beträgt zwar weiterhin acht Punkte, doch diese können im Nachholspiel auf elf Punkte enteilen. „Wir müssen jetzt auf den zweiten Tabellenplatz schauen und zusehen, dass wir die Mannschaft aufgerichtet bekommen“, scheint auch Memisoglu den ersten Tabellenplatz abgeschrieben zu haben. 

Tore: 1:0 Simon Wolff (20.), 2:0 Sven Lotz (27.), 3:0 Marco Jurga (43.), 4:0 Marcel Verschoth (55.), 5:0 Sven Lotz (73.), 6:0 Pascal Kersting (82.), 6:1 Ufuk Ergün (89.) 

Bes. Vorkommnis: Rote Karte Mert Kara (Batenbrock/42./Beleidigung) 

Text: Auf'm Platz


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