Im Elfmeterschießen ist immer bitter. Doch unsere 1. Mannschaft konnte erhobenen Hauptes vom Platz gehen. 90 Minuten hat man dem zwei Klassen höher spielenden SV Fortuna Bottrop Paroli geboten. Aus der Enttäuschung über den verpassten Halbfinaleinzug wurde schnell Stolz auf die gezeigte Leistung, denn diese war großartig und macht Lust auf mehr!
Foto: SV Fortuna
AXA-Cup, 19. Juli 2016
SV Fortuna Bottrop - Batenbrocker RK 10:9 n.E. (3:3)
Die Batenbrocker erwischten einen guten Auftakt: Bereits nach wenigen Minute hätte Mert Kara beinahe die Führung bescheren können, doch sein Kopfball ging knapp über das Gehäuse. Mit der ersten Chance ging der Bezirksligist von der Rheinbabenstraße direkt in Führung: Nach einer Standardsituation folgte ein Kopfball, der über Robin Göbler hinweg ins Tor flog - 1:0 für Fortuna (6.). Doch die Batenbrocker zeigten sich von dem Rückstand keineswegs irritiert oder geschockt, stattdessen wurde weiter munter nach vorne gespielt. Und das sollte belohnt werden: Kapitän David Hücker eroberte in robuster Manier den Ball, der daraufhin bei Adrian Reiß landete. Dieser schmiss den Turbo an und drosch das Leder aus ca. acht Metern ins untere rechte Eck (siehe Foto) - 1:1 (12.). Nur zwei Minuten später der nächste klasse Angriff: Spielmacher Joel Goldberg, der heute eine bärenstarke Leistung zeigte und seine Gegenspiel des Öfteren ins Leere laufen ließ, setzte Stürmer Dennis Hiddemann mit einem klasse Pass in Szene, der den Ball am Fortuna-Schlussmann vorbei ins Tor bugsieren konnte - Partie gedreht, 2:1 für BRK! In der Folgezeit war der Unterhaltungswert der Partie sehr hoch: Der B-Ligist aus Batenbrock bot dem Favoriten aus der Bezirksliga die Stirn und hätte nach 34 Minuten beinahe das 3:1 erzielen können: Joel Goldberg bediente Daniel Dierkes, dessen Lupfer jedoch nur ans Aluminium klatschte. In zwei weiteren Situationen wurden die Angriffe der Batenbrocker nicht konsequent zu Ende gespielt, sonst hätte es bereits 3:1 für BRK stehen können. Drei Minuten stellte Fortuna Gleichstand her, was die Anzahl der Aluminium-Treffer anbelangt: Fortunas Kapitän setzte einen Freistoß an die Latte. Kurz vor dem Pausentee eine undurchsichtige Szene: Nach einem Gewusel im Batenbrocker Strafraum entschied der Unparteiische plötzlich auf Strafstoß für den Bezirksligisten. Auf der Trainerbank gab es nur fragende Blicke ob der Entscheidung - angeblich soll geschubst worden sein. Den Strafstoß verwandelte der SV Fortuna souverän zum 2:2-Ausgleich. Dann war Halbzeit.
Auch im zweiten Spielabschnitt blieb der Unterhaltungswert dieser Partie hoch. Es entwickelte sich ein offenes Spiel, in dem die Batenbrocker erneut in Führung gehen sollten. Joel Goldberg tanzte in seiner unwiderstehlichen Art und Weise den Kapitän der Fortunen aus, der sich daraufhin nur mit einem Foul zu helfen wusste. Dieses geschah im Strafraum, so dass der Unparteiische zu Recht auf Strafstoß für BRK entschied. Die fällige gelbe Karte für das rüde Einsteigen, blieb allerdings aus, so dass der bereits verwarnte Fortuna-Kapitän dank der Inkonsequenz des Schiedsrichters weiter spielen durfte. Robin Müller trat zum Elfmeter an und verwandelte zum 3:2 für den B-Ligisten. Mit zunehmender Spieldauer wurden die Fortunen stärker, bei den Batenbrockern wurden die Beine nach den sieben Einheiten in nur neun Tagen immer schwerer. Besonders bei Standards war der Bezirksligist brandgefährlich und es roch mehrfach nach dem erneuten Ausgleich. Dieser sollte jedoch zunächst nicht fallen, erst in Minute 76, als ein Fortune aus rund 18 Metern abzog und der Ball im linken unteren Eck einschlug - 3:3. Nur Sekunden später hätten die Fortunen beinahe erneut zugeschlagen, doch ihr Offensivspieler setzte einen Ball freistehend über das Tor - Glück für BRK. In den letzten zehn Minuten drängte Fortuna auf den Siegtreffer und monierte zwei Mal lautstark beim Schiedsrichter, nachdem es in zwei Situationen keinen Elfmeter für den Bezirksligisten gab. In beiden Fällen wollten die Fortunen Handelfmeter für sich beanspruchen. Eine Reklamation eines Fortuna-Akteurs ging wohl zu weit, so dass der Schiedsrichter ihn mit glattrot vom Platz stellte (86.). Kurze Zeit später war Schluss - nach 90 Minuten hieß es 3:3. Der Sieger musste im Elfmeterschießen ermittelt werden: Nach den jeweils ersten fünf Schützen stand es 4:4. Es ging anschließend weiter hin und her, als beim Stande von 9:9 Marvin Polak am Fortuna-Schlussmann scheiterte. Den anschließenden Elfmeter nutzte der SV Fortuna zum 10:9-Endstand. Damit sicherte sich der Bezirksligist den Einzug ins Halbfinale. Glückwunsch an Fortuna!
David Wirsch, 2. Vorsitzender, zog folgendes Fazit: "Unsere 1. Mannschaft hat dem Bezirksligisten 90 Minuten Paroli geboten. Ein Elfmeterschießen gleicht immer einer Lotterie, von daher gibt es keinen Grund, enttäuscht zu sein. Die Mannschaft hat eine klasse Leistung gezeigt." BRK-Trainer Murat Memisoglu resümierte nach dem Spiel: "In der ersten Halbzeit hätten wir 3:1 führen müssen. In Halbzeit Zwei hat man dann gemerkt, dass die Beine schwerer wurden. Wir hatten schon viele Laufeinheiten in kurzer Zeit. Das Unentschieden nach 90 Minuten geht in Ordnung. Das war ein super Test von uns. Wir müssen aber noch weiter an uns arbeiten, denn wir haben noch ein paar Baustellen."
Tore: 1:0 (6.), 1:1 Adrian Reiß (12./Hücker), 1:2 Dennis Hiddemann (14./Goldberg), 2:2 (42./Foulelfmeter), 2:3 Robin Müller (62./Foulelfmeter), 3:3 (76.)
Bes. Vorkommnis: Rote Karte Fortuna (86./Beleidigung)
Elfmeterschießen:
0:1 - Tor: David Overfeld
1:1
1:2 - Tor: Robin Müller
1:2 - Latte!
1:2 - Joel Goldberg trifft nur die Latte
2:2
2:3 - Tor: Edin Kovac
3:3
3:4 - Tor: Marvin Polak
4:4
4:5 - Tor: David Overfeld
5:5
5:6 - Tor: Robin Müller
6:6
6:7 - Tor: Marvin Polak
7:7
7:7 - Edin Kovac verschießt
7:7 - Fortuna verschießt
7:8 - Tor: Joel Goldberg
8:8
8:9 - Tor: Robin Müller
9:9
9:9 - Marvin Polak verschießt
10:9
Ende
BRK: Göbler - Memisoglu, R.Müller, Kara (66. Lagogiannis), D.Müller (46. Becker) - Polz (46. Polak), Hücker - Dierkes (36. Kovac), Goldberg, Reiß (68. Jacob) - Hiddemann (46. Overfeld)
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